Der Steinkauz (Athene noctua, lateinisch benannt nach der Schutzgöttin Athens), besiedelte einst ganz Europa und Asien. Bei uns war er durch seinen nächtlichen Kuwitt-Ruf (komm mit) auch als Totenvogel bekannt. Er brütet gerne im Ortsrandbereich und in offenen Feldfluren mit alten Obstbäumen.
Der Steinkauz ist nur knapp 22 cm groß, brütet in hohlen Obstbäumen und ernährt sich hauptsächlich von Mäusen, Großinsekten, Kleintieren und Kleinvögeln. Er ist sehr standorttreu. Ein Steinkauzpaar hält sich das ganze Jahr im gleichen Revier auf und kann über viele Jahre den gleichen Brutplatz benutzen.
Im April werden 4 - 6 Eier gelegt, die knapp vier Wochen bebrütet werden. Die Jungen sind zunächst fast weiß und flauschig und beginnen schon nach 3 Wochen im Brutbaum umherzukrabbeln. Nach 6 Wochen werden sie flugfähig. Schon im Juli / August suchen sich die Jungvögel in der Nähe ihres Geburtsortes ein eigenes Revier mit einer Baumhöhle, in der sie leben und später brüten können.
Da natürliche Baumhöhlen heute sehr selten geworden sind, kann eine Steinkauzpopulation nur erhalten werden, wenn wir alte Bäume (Obstbäume, Kopfweiden) erhalten oder dem Steinkauz künstliche Nisthilfen in Form spezieller Steinkauzbrutröhren anbieten. In der Nähe des Brutplatzes benötigt der Steinkauz offene Flächen mit niedriger Vegetation, damit er gut Mäuse und Insekten jagen kann.
NABU aktiv für den Steinkauz
Seit mehr als 20 Jahren werden vom NABU in Rheinhessen Brutröhren für den Steinkauz aufgehängt. Damit konnte die kleine Eulenart bisher erhalten werden. Sie ist aber immer noch selten und der Wandel unserer Landschaft und landwirtschaftliche Strukturveränderungen bedrohen diese schöne Vogelart weiterhin. In Rheinland-Pfalz gibt es nur noch ca. 300 Brutpaare.
Das Naturschutzzentrum Rheinauen und die NABU-Ortsgruppe Bingen und Umgebung möchten weitere Schutzmaßnahmen für diese bedrohte Vogelart durchführen und brauchen dafür Ihre Hilfe.
Wie können Sie helfen?
Wirken Sie in unserer Eulenschutzgruppe, die sich sporadisch im Naturschutzzentrum trifft, mit und helfen Sie bei der Anbringung von Nisthilfen oder der Anlage von Streuobstwiesen (Hinterlassen Sie Ihre Anschrift im Naturschutzzentrum).
Sprechen Sie mit Landwirten und Gartenbesitzern, damit alte Obstbäume in unseren Gemarkungen erhalten werden.