Willkommen beim Arbeitskreis Rheinauenstorch
In der Saison 2023 wurden die fünf "angestammten" Nester rund um den Parkplatz „An den Rheinwiesen“ in Bingen-Gaulsheim besetzt. In vier davon gab es Bruterfolg zu verzeichnen, nur in dem Nest auf dem Gittermast direkt am Parkplatz gab es keinen Nachwuchs. Die besenderte Störchin Ute suchte nicht das von ihr im Vorjahr selbst gebaute Nest auf, sondern wählte ein anderes Nest, paarte sich dort und zog mit ihrem Partner drei Jungstörche groß. Am Leinpfad Richtung Ingelheim entstanden zudem einige neue Nester, teils zeigte sich auch hier Bruterfolg. Im Gebiet Bingen wurden somit in 14 Nestern insgesamt 17 Jungstörche flügge. In Ingelheim, vom Sporkenheimer Graben bis zur Sandaue, gab es im Jahr 2023 zwar nur drei Nester, aber dort konnten neun flügge Jungstörche gezählt werden.
Insgesamt starteten also 26 junge Rheinauen-Störche – so viele wie noch nie! – im Spätsommer ins südliche Winterquartier.
Bereits Anfang Februar konnten die ersten Störche gesichtet werden. Doch das alteingesessene Gaulsheimer Paar war nicht unter diesen Ankömmlingen, sie verbringen wohl ihren Lebensabend im Süden. Und so wurde das Nest am Parkplatz in Gaulsheim von einem jungen Paar übernommen.
Dafür wurde Mitte März der Zuzug von zwei beringten Jungstörchen aus dem Frankenland dokumentiert. Obwohl sie etwas später dran waren als die anderen Paare, bauten sie in kürzester Zeit ein komfortables Nest und begannen nahezu gleichzeitig mit den anderen Paaren mit der Brut.
Mitte April kamen dann noch sieben Jungstörche in die Rheinauen und drei neue Nester wurden gebaut. Unter diesen vermutlich zweijährigen Störchen befand sich auch eine besenderte Störchin namens Ute, die aus Karlsruhe stammt. Leider kam es in diesen Nestern nicht zu Bruterfolgen. Dies ist auf die Unerfahrenheit der jungen Tiere zurückzuführen, die erst mit drei bis vier Jahren geschlechtsreif werden und sich vorher beim Nestbau häufig einfach nur ausprobieren.
Insgesamt gab es elf Jungtiere in Gaulsheim und neun in Ingelheim. Die Jungstörche in den Nestern auf den zwei künstlichen Gittermasten in Gaulsheim wurden beringt und es wird spannend sein zu beobachten, wo sich diese Tiere in den nächsten Jahren aufhalten und in welchem Gebiet sie sich nach Erreichen der Geschlechtsreife zur Brut niederlassen werden.
Das Jahr 2021 war ähnlich wie 2019 wieder ein sehr erfolgreiches Storchenjahr, in sechs Nestern wurden insgesamt 18 Jungstörche großgezogen. Wie auch schon in 2020 waren beide Gittermasten in Bingen-Gaulsheim besetzt und die Jungstörche – diesmal drei und zwei – wurden beringt. Auch auf der Ilmen Aue wurden zwei Nester gebaut, in einem davon auch mit Bruterfolg.
Dass Störche in Europa nicht nur im Winter grenzüberschreitend leben, beweist uns eine beringte Störchin aus dem Elsass, die Anfang April mit ihrem Partner in der Nähe der Boehringer-Eiche in den Binger Rheinauen ein Nest gebaut hat.
Trotz vieler vorhandener Storchenhorste und fünf neuer Nester war hingegen in Ingelheim – vom Sporkenheimer Graben bis hin zur Sandaue – nur ein mäßiger Bruterfolg zu verzeichnen. Möglicherweise handelte es sich um junge, unerfahrene Tiere, die sich an Nestbau und Balz versuchten.
Das Storchenjahr ist nun zu Ende und nur noch einige wenige sind noch nicht in die Überwinterungsgebiete aufgebrochen. Insgesamt war es in den Rheinauen Mainz-Bingen ein erfolgreiches Storchenjahr. Allein in Bingen konnten 13 Jungstörche von fünf Brutpaaren erfolgreich großgezogen werden.
Dass auch Storcheneltern zu „Helikoptereltern“ werden können, war dieses Jahr in Bingen-Gaulsheim zu beobachten. Das alteingesessene, erfahrene Paar, welches im letzten Jahr noch 5 Jungstörche großgezogen hat, war dieses Jahr mit nur einem Sprössling gesegnet. Da wollten sie dann nichts dem Zufall überlassen und haben sich rund um die Uhr um ihr Einzelkind gekümmert. Erst spät durfte es, und auch nur unter strenger Aufsicht der Eltern, die ersten Flugversuche machen. Aber aus ihm ist ein gesunder Storch geworden, der sich ohne elterlichen Anhang auf die Reise begeben hat.
Störche in den Rheinauen beobachten kann man auch gemeinsam mit den Umweltpädagogen des NABU.
Die Rheinauen beherbergten dieses Jahr so viele Storchenbrutpaare wie nie zuvor. Insgesamt sind in 10 Horsten zwischen Mainz und Bingen 19 Jungtiere erfolgreich großgezogen worden. Dabei stellte das erfolgreichste Paar das alteingesessene auf dem Gittermast in Bingen-Gaulsheim dar. Dieses Paar hat allein fünf Jungstörche großgezogen, wovon vier Stück auch flügge wurden.
Diese Störche wurden auch beringt, um sie in den nächsten Jahren eindeutig identifizieren zu können und somit auch die Flugrouten und Lebensweisen zu untersuchen.
Aber auch vier weitere Horste im Landkreis Mainz-Bingen und Bad Kreuznach wurden betreut. Auch hier sind neun Jungstörche erfolgreich großgezogen worden.
Auch im Jahr 2019 hat innogy SE (früher RWE) die Patenschaft für das Schulklassenprogramm "Hurra der Storch ist da" übernommen, mit dem viele Kinder das Storchpaar beim Brutgeschäft erleben durften
Wie auch schon in den letzten Jahren hatte sich Familie Adebar sich auf dem schon lange Etablierten Nest in Bingen-Gaulsheim eingefunden. Stolze 4 Junge konnten sie wiederholt
großziehen.
Auch in dem Nest was in den Pappeln bei Gaulsheim angelegt wurde konnte 1 Junges großgezogen werden.
Seit diesem Jahr haben wir zudem noch einen neuen Horststandort am Giesgraben wo auch gleich im ersten Jahr Jungstörche zu sehen waren.
Auch im Jahr 2018 hat innogy SE (früher RWE) die Patenschaft für das Schulklassenprogramm "Hurra der Storch ist da" übernommen, mit dem viele Kinder das Storchpaar beim Brutgeschäft erleben
durften.
Das jahr 2017 war ein großer Erfolg für die Störche.
Zwar blieben die zweijährigen Störche größtenteils aus, doch wurden die Horste von angestammten Paaren wieder in besetzt. Trotz der recht früh auftretenden Hitze (schon im März mit 26°C) wurden
viele Jungstörche großgezogen.
Im Raum Mainz Bingen (inklusive der Kolonie Laubenheim) waren insgesammt 64 Störche. (Daten folgen einem Auszug aus den Horstdaten in Rheinhessen/Vorpfalz von Fr. I. Dorner 2017).
Die vier Baumnester aus dem Vorjahr blieben allerdings unbesetzt.
2017 wurden zudem 2 neue Standorte bezogen. Zum einen eine bis dahin ungenutzte Nisthilfe in Gensingen und eine gekappte Pappel am Welzbach.
Dank der Unterstützung der Stadt Bingen mit einem Hubsteiger konnte der Nachwuchs von Meister Adebar in den Rheinauen bei Bingen beringt werden. NABU-Storchenbeauftragte Ingrid Dorner war erfreut über den Nachwuchs. In diesem Jahr wurden vier Jungvögel markiert. Die Ringe sind per Fernrohr ablesbar und geben so wichtige Informationen über den Storchennachwuchs wie Zugrouten und Überwinterungsort.
Seit Ende der neunziger Jahre brütet der Storch wieder in den Rheinauen. Dank der Schutzbemühungen für Wiesenflächen und der Anlage von Kleingewässern durch den NABU stimmt das Nahrungsangebot, das hauptsächlich aus Regenwürmern, Mäusen und anderen Kleintieren besteht. Der Aufbau des Storchenmasts wurde von innogy SE (früher RWE) unterstützt. Sie hat auch die Patenschaft für das Schulklassenprogramm "Hurra der Storch ist da" übernommen, mit dem viele Kinder das Storchpaar beim Brutgeschäft erleben durften.
02.06.2017