Dreckecken, Unkrautherde oder Wust werden die Standorte von Wildkräutern in unseren Dörfern und Städten häufig genannt. Der ökologische Wert von Wildwiesen, Brachflächen und Wegrändern als Standort von Wildkräutern und Lebensräumen aus Menschenhand wird vielfach verkannt.
Wer den Wert solcher Flächen nicht schätzen lernt, wird nur selten sorgsam mit ihnen umgehen.
Die Antwort auf Wildwuchs nebenan lautet daher häufig:
"Mulchen, Abflämmen oder gar Wegspritzen - oder aber Rasen einsäen, zupflastern oder mit Schotter überdecken!!!"
Hier wollen die Wildkräuterbotschafter aktiv werden und anhand von Musterflächen für mehr Wildpflanzen in Dorf und Stadt werben. Veranstaltungen rund um Wildkräuter und ihre interessanten Geschichten sollen für heimische Wildpflanzen beigeistern. Die Wildkräuterbotschafter werden ab 2019 in Rheinhessen aktiv. Hier erfahren Sie mehr zur Ausbildung und zum Beratungsangebot der Botschafter.
Ein buntes Meer von Wildpflanzen schmückt die Blühfläche am Bahnhalt von Bingen-Gaulsheim. Die Floristin und engagierte Pflanzenschützerin Angelika Avenarius hat hieraus einen tollen Blumenstrauß gebunden. Der Strauß verdeutlicht: Wildkräuter sind nicht nur Nahrungsgrundlage für viele Insekten sondern erfreuen auch den Menschen (nicht nur in der Blumenvase)! Wissenschaftliche Untersuchungen haben gezeigt, dass naturnahe Grünflächen zum menschlichen Wohlbefinden beitragen. Ein Spaziergang durch eine naturnahe, erlebnisreiche Landschaft lässt Sorgen und Stress vergessen und der Blick vom Krankenbett auf eine Grünfläche trägt zur schnelleren Genesung bei, im Vergleich zum Blick auf eine graue Betonwüste.